Galgant – eine alte Gewürz- und Heilpflanze
In den Rezepten der Hildegard von Bingen taucht die Verwendung von Galgant häufig auf. Sie beschreibt die Wirkung der Wurzel als verdauungsanregend, krampflösend im Magen- und Darmbereich und entzündungshemmend. Er stärkt das Immunsystem beim Kampf gegen alle Krankheitserreger. Galgant regt den Appetit an und wirkt kräftigend und belebend. Hildegard von Bingen empfiehlt Galgant auch bei Herzbeschwerden (Angina pectoris – ähnlichen Beschwerden) und Fieber. Sie hat Galgant wertvoller als Gold eingestuft. In der Hildegard von Bingen – Medizin wird Galgant auch in Form von Tabletten eingenommen.
Es gibt verschiedene Arten von Galgant. Der echte Galgant (Alpinia officinarum) ist auch als Gewürzpflanze erhältlich. Alpinia galanga ist auch als Laos-Wurzel bekannt. Die frischen Wurzeln gibt es in Asia-Läden oder auch in Naturkostläden. Häufig wird die Wurzel auch getrocknet und zermahlen als Gewürz verkauft. Es gibt erhebliche Geschmacksunterschiede zwischen frischem und getrocknetem Galgant. Die frische Wurzel ist in jedem Fall zu bevorzugen. Im Kühlschrank halten sich die frischen Wurzelstücke in Haushaltsfolie eingepackt im Gemüsefach bis zu drei Wochen frisch. Das Wurzelrhizom kann auch in dünne Scheiben geschnitten und getrocknet werden. Geschmacklich ist dies ist dem gemahlenen Pulver in jedem Fall vorzuziehen. Vor Gebrauch werden die Galgantscheiben zwei Stunden in etwas kaltem Wasser eingeweicht und nach Rezept weiterverarbeitet.
Galgant ähnelt in der Wirkung und im Geschmack dem Ingwer. Er ist Bestandteil in vielen Currymischungen. Auch in Kräuterlikören wird Galgant gelegentlich mit eingesetzt. Die krautige Pflanze entwickelt bis zu einen Meter lange Wurzelrhizome. Diese werden zum Würzen verwendet. Die Blätter und Samen des Galgants sind ebenfalls sehr aromatisch. Sie werden aber nur selten in den Rezepten zum Würzen eingesetzt. Der Wurzelstock enthält bis zu 1.5 % ätherisches Öl. Die Pflanze wird heute in Südostasien angebaut.
In der thailändischen Küche wird Galgant häufig verwendet. Er passt sehr gut zu allen würzigen Speisen: zu Reisgerichten, asiatische Suppen, zu Gemüse und Hülsenfrüchten und auch zu Fleisch. Für süße Gerichte ist die Würzkraft der Wurzel weniger geeignet. © Christa Rieken
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