Medizinerlatein Teil 2

Medizinische Fachbegriffe verstehen, Teil 2

Hyperämie bedeutet Blutreichtum, viel Blut in einem Organ oder Gewebe - krankhaft hervorgerufen zum Beispiel durch eine Entzündung.
Durch körperliche Arbeit oder Sport wird die Durchblutung in Organen und Körpergeweben gefördert. Eine positive Folge ist eine Hyperämie: Eine sehr gute Versorgung der Körperzellen durch nährstoff- und sauerstoffreiches arterielles Blut.
Eine Hyperämie als Therapie kann auch durch das Einreiben mit einer durchblutungsfördernden Salbe provoziert werden, die Reizstoffe enthält. Diese Salben werden gezielt eingesetzt bei rheumatischen Erkrankungen, Ischias und Neuralgien. Sie enthalten die Haut reizende Wirkstoffe. In der Naturheilkunde werden für diesen Effekt beispielsweise Salben mit Cayennepfeffer oder Chili genutzt. Die durch die Einreibung gewollte starke Durchblutung und Überwärmung des Gewebes transportiert Entzündungsstoffe aus dem betroffenen Gebiet ab und lindert Schmerzen. Die verhärteten Muskeln entspannen sich.

Eine Ischämie ist das Gegenteil einer Hyperämie.
Die Ischämie bedeutet Minderdurchblutung, schlimmstenfalls wird Gewebe überhaupt nicht mehr durchblutet.
Die Gefahr der Minderdurchblutung besteht bei Thrombosen, wenn sich ein Blutpfropf im Blutgefäß festsetzt und den Blutstrom behindert oder das Gefäß ganz verstopft. Dann ist das hinter dem Blutpfropf liegende Gewebe unterversorgt, Zellen sterben ab.
Meist beginnt die Ischämie schleichend, wird nicht bemerkt.

Die Arterien verengen sich durch Ablagerungen an den Blutgefäßwänden. Es entsteht Arteriosklerose. Sklerose ist die Verengung, also eine Verengung der Arterien.
So kann zum Beispiel die Durchblutung der Beine gestört werden, die Zellen werden ungenügend mit Sauerstoff versorgt. Schmerzen beim Laufen durch verengte Blutgefäße nennt man umgangssprachlich Schaufensterkrankheit. Der Arzt spricht von Claudicatio intermittens (zeitweiliges Hinken).
Warum sagt der Volksmund Schaufensterkrankheit? Der Betroffene hat nach kurzen Gehstrecken Schmerzen in den Beinen, muss stehen bleiben und abwarten, bis die Schmerzen nachlassen.
Damit der Zustand anderen nicht so auffällt, bleibt er gern vor Schaufenstern stehen, interessiert sich gezwungenermaßen für das dortige Angebot, bis er weiterlaufen kann.

Weiter geht es im 3. Teil

© Christa Rieken

Die Inhalte des Artikels stellen keine medizinische Beratung dar und ersetzen nicht den Besuch beim Arzt oder Heilpraktiker.

 

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